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Christian Ludwig – Sendawoy (2011)

Der Debütroman von Christian Ludwig über Freundschaft auf Knopfdruck, Petting unterm Tannenbaum und eine Nachtwanderung. Mit Nebenwirkung.

Inhalt

Ein neues Jahr kommt so unerwartet wie die Menschen, die damit unbemerkt ihren Abschied feiern. Schwerfällig ist oft – schwer fallen gerne öfters. Wer stoppt die Uhr für menschliche Verbindungen, wenn einem selbst nicht mehr der Minutenzeiger lesbar scheint? Wer schreibt die Hitparade für Freundschaften und definiert das, was sie sein sollen? Wer gibt den Startschuss zum Implodieren des einen Moments, den es offensichtlich nie gegeben hat?

Nicht oft verkommt ein Sommer vom lauen Strandlüftchen zum alles verwehenden Strudel, der sich und seine latenten Nebenwirkungen verschlucken mag. Noch seltener sieht man so klar, dass man den angeblichen Tunnel nur noch im Rückspiegel erkennen kann.

„Sendawoy“ rotiert im Mittelstrahl von Missverständnissen, Enttäuschung und den Zweifeln an sich samt dem Leben drumherum, und wirft die Frage auf, ab wann Probleme tatsächlich existieren bzw. man sich selbst den Weg versperrt, um das unbekannte Ziel nie zu erreichen. Dubiose Begegnungen, gefolgt von unklaren Entscheidungen. „Sendawoy“ bringt die Menschen auf Papier, die sich womöglich selbst nie an die Hand nehmen lassen.
„Sendawoy“ zeigt die Sicht durch die Scheibe einer verlorenen Waldhütte, ebenso wie von der Fensterbank aus auf die dicht gedrängte Allee, wo Isolation um die Vorherrschaft kämpft.

Autor

Warten ist angeblich für die Menschen, die zu doof zum Weiterlaufen sind.

Wenn man im thüringischen Seebach aufwächst – da wo sattes Grün dem Grau den Vorrang gibt und die Suche nach dem Irgendwo fast zwangsläufig einsetzt, muss das nicht gleich eine Flucht bedeuten.

Die Abdrücke bleiben, die Eindrücke umso mehr, und so nimmt man sich auch zwischen dem eigenwilligen Fernweh Norddeutschlands und der gewollt überladenen Vielfalt der Bundeshauptstadt überall das mit, was dann weiter formt, was seit 1982 im Aufbau steht.

Gedankenwirrwarr bringt sich quasi von selbst auf Papier. Zu gerne kryptisch, noch lieber zynisch, bestenfalls jedoch so natürlich wie seit jeher angestrebt.

Ob in den Grundschulferien die gekritzelte Geschichte der einsamen Ziege, später das Erstellen und ebenso wieder Verwerfen von Drehbüchern, Liedtexten und Geschichten zwischen dramatischer Märchenfantasie, den verkappten großen Fragen und dem Anspruch des Besonderen – auch bzw. erst recht nicht die Tätigkeit im Krankenhausalltag hindert am Schreiben und Grübeln.

Fertig ist man nie, dafür hat man gefühlt noch gar nicht wirklich angefangen.

Musik

Musik zum Buch

Was generell eher Seltenheitswert genießt, wuchs im Falle von “Sendawoy” von einer kleinen Idee zum Projekt mit rotem Faden.

Durch die Zusammenarbeit im Februar 2011 am Veröffentlichungsabend des Buches in Berlin entstand folgende Idee: Eigens durch den Autor eingesprochene Romanauszüge sollen von Andreas Bonkowski als Corwood Manual in einen musikalischen Kontext gesetzt werden.

Das kollaborierende Resultat ist die EP “Sendawoy”, die nichts weniger als eine teils kryptische, teils greifbare Klangkulisse zu ausgewählten Buchpassagen darstellt – und doch mehr eine ganz eigene, vertonte Buchskizze denn klassischer Soundtrack ist.

Eine Neuinterpretation!

Corwood Manual

Corwood Manual ist das elektronische Homerecording Projekt von Andreas Bonkowski, der ebenfalls in den Bands Siva., I Might Be Wrong und SDNMT zuhause ist.

Seit 2005 werden spät nachts in einem kleinen Zimmer im Herzen von Berlin Stücke geschrieben und festgehalten, Remixes für Künstler wie Jamie Lidell, Ef, 65daysofstatic, Tender Forever oder Coparck erstellt und Bootleg Mixe angefertigt.

Und wo Chips und Händs aufeinander treffen, wird geformt, programmiert und nach Neuem gesucht. Alles dreht sich um Geräusche, Pluckern, Gesten, Taperekorder, altes Instrumentarium, Stimmbänder und ein kleines Computermikrofon.

2011 wurde die erste EP “Hideouts” via Bloody Hands Ltd. veröffentlicht.

Klick klick klack!

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Details

ISBN-10: 3981579003
ISBN-13: 978-3981579000
Größe: 18,8 x 18,8 x 3,8cm
Umfang: 140 Seiten Seiten, gebundene Ausgabe im Etui, schwarz/weiß illustriert
Sprache: Deutsch
Ausgabe: 1. Auflage, Februar 2011
Verlag: Lieblingsempire
Beilagen: EP von Corwood Manual

Mitwirkende

Autor: Christian Ludwig
Verlag: Lieblingsempire
Herausgeber: Christoph Schwarze
Gestaltung: Claudia Koch
Lektorat: Oliver Storch
Musik: Corwood Manual
Fotos: Tabea Mathern
Online: Benjamin Bartosch

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